Orientierungspraktikum / Eignungs- und Orientierungspraktikum (EOP)

Wer sich beruflich orientieren möchte, kann nach dem Schulabschluss ein sogenanntes Orientierungspraktikum absolvieren. Es handelt sich in der Regel nicht um ein Pflichtpraktikum, sondern um eine freiwillige Entscheidung. Wann das der Fall ist und welche Variante verpflichtend ist, verrät dieser Artikel.

Was ist ein Orientierungspraktikum?

Es gibt grundlegend drei Varianten von einem Orientierungspraktikum:

  • Orientierungspraktikum nach der Schule
  • Orientierungspraktikum im oder nach dem Studium
  • Orientierungspraktikum im Lehramtsstudium

Ziel des Praktikums ist es, dass sich Praktikanten beruflich orientieren und erste Erfahrungen sammeln können.

Bezahlung beim Orientierungspraktikum

Wenn ein Praktikum der Orientierung dient, besteht kein genereller Anspruch auf den Mindestlohn. Dies ist im Mindestlohngesetz (MiLoG) geregelt. Anders sieht es aus, wenn das Praktikum mindestens drei Monate läuft – dann müssen Arbeitgeber den Mindestlohn zahlen.

Je nach Arbeitgeber und Situation kann es aber sein, dass Praktikanten auch im Orientierungspraktikum eine Aufwandsentschädigung erhalten. Diese lässt sich zwar nicht pauschal beziffern, da sie individuell vereinbart wird, sie liegt jedoch oft bei 400 bis 500 Euro monatlich.

Dauer eines Orientierungspraktikums

Wie lange ein Orientierungspraktikum dauert, ist ebenfalls sehr individuell und hängt maßgeblich davon ab, um welche Praktikumsart es sich handelt.

  • Orientierungspraktikum nach der Schule: Nachdem Schüler ihren Abschluss absolviert haben, können sie sich freiwillig für ein Orientierungspraktikum entscheiden. So können sie Erfahrungen sammeln, sich aber vor allem in eine Richtung orientieren, ehe sie das Studium aufnehmen. Das Praktikum kann eine Woche, aber auch länger dauern.
  • Orientierungspraktikum im oder nach dem Studium: Während des Studiums werden je nach Studiengang Pflichtpraktika absolviert. Ein Orientierungspraktikum wiederum ist zum Beispiel sinnvoll, wenn jemand das Studium abgebrochen und einen anderen Studiengang wählen möchte. Auch nach dem Studium kann es absolviert werden, um sich zum Beispiel darüber klar zu werden, in welcher konkreten Branche man arbeiten möchte. Auch hier kann die Dauer bei einer oder mehr Wochen liegen. Auch Langzeit-Orientierungspraktika sind möglich und ab drei Monaten erhalten Praktikanten sogar den Mindestlohn.
  • Orientierungspraktikum im Lehramtsstudium: Ein Eignungs- und Orientierungspraktikum (welches mit EOP abgekürzt wird) ist meistens Pflicht. Die Dauer kann aber je nach Bundesland variieren. In Nordrhein-Westfalen sind es im ersten Studienjahr fünf Wochen, in Hessen vier Wochen und das wiederum schon vor Antritt des Studiums.

Ablauf: Wann muss man das Orientierungspraktikum machen?

In der Regel ist diese Praktikumsart freiwillig. Das heißt, dass niemand verpflichtet ist, dieses Praktikum zu absolvieren. Stattdessen können Schüler direkt nach dem Schulabschluss eine Ausbildung absolvieren oder auch ein Studium in Angriff nehmen.

Wer aber ein Lehramtsstudium beginnen möchte, geht nicht mehr den freiwilligen Weg. Hier ist der Ablauf anders, da ein Orientierungspraktikum dazu gehört.

Orientierungspraktikum im Lehramtsstudium

Der konkrete Ablauf im Lehramtsstudium hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Die Regeln dazu sind unterschiedlich. In Baden-Württemberg liegt die Pflicht-Dauer bei drei Wochen, wobei das Orientierungspraktikum erst mitten im Bachelor-Studium absolviert werden muss.

Anders sieht es in Berlin aus. Hier ist es je nach Studiengang sogar Voraussetzung zur Zulassung, wobei möglicherweise auch Zivildienst, Bundesfreiwilligendienst oder ein Freiwilliges Soziales Jahr anerkannt werden können.

In Bayern geht man dagegen eine Art Mittelweg. Das Orientierungspraktikum muss drei bis vier Wochen dauern und an mindestens zwei verschiedenen Schularten absolviert werden. Davon muss mindestens eine Woche an einer Mittelschule oder einem Förderzentrum verbracht werden. Der Zeitpunkt kann gewählt werden, entweder vor Beginn des Studiums oder spätestens vor Beginn des pädagogisch-didaktischen Schulpraktikums.

 

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