News zum Thema Berufsorientierung

Die CDU-Fraktion in Niedersachsen fordert eine massive Stärkung der Berufsorientierung an Schulen

„Junge Menschen brauchen eine individuelle, zielgerichtete sowie an ihren Interessen und Fähigkeiten ausgerichtete Berufsorientierung“ 

 

21.11.2023, Autor: Andrej Priboschek

 

 

CDU Landtagsfraktion Niedersachsen – Christian Fuehner MdL

Quelle: CDU Niedersachsen

Die CDU-Fraktion in Niedersachsen fordert aktuell eine massive Stärkung der Berufsorientierung an Schulen – aus gutem Grund. Die FUJOUR-App kann Lehrkräften helfen, die steigenden Herausforderungen in dem komplexen Themenfeld zu meistern.

„Der grundlegende Umbau unserer Energieversorgung, die Transformation großer Teile unserer Mobilität, der demografische Wandel sowie der erforderliche Neubau von günstigem Wohnraum stellen große Herausforderungen für die Menschen in unserem Land dar. Diese Aufgaben können nur erfolgreich bewältigt werden, wenn ausreichend qualifizierte Fachkräfte im Handwerk und in der Industrie vor Ort zur Verfügung stehen. Dafür ist die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs von herausragender Bedeutung für unsere mittelständisch geprägte Wirtschaft“ – meint die CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag. „Oft wissen viele Schüler nicht, welche Perspektive sie in den Unternehmen haben“, sagt Bildungsexperte Christian Fühner. Dabei seien vor allem die Schulen gefordert. Denn: „Die berufliche Orientierung ist ein fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel, das curricular und im schulischen Alltag fest verankert sein muss.“

Das Problem: Seit Ende 2017 gibt es in Niedersachsen zwar einen „Erlass zur beruflichen Orientierung“, der eigens dafür benannten Lehrkräften an Gymnasien und Gesamtschulen besondere Arbeitszeit dafür eingeräumt hat, Phasen der Berufsorientierung (BO) auch für die Oberstufen zu entwickeln und zu etablieren. Doch der läuft nun aus – und die sogenannten Anrechnungsstunden fallen weg.

„Schon früh Talente entdecken“

„Es ist zu erwarten, dass die schuleigenen Konzepte nach nunmehr sechs Jahren final erstellt wurden“, heißt es laut „Göttinger Tageblatt“ in einem Brief von Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) an die CDU-Fraktion im Landtag. „Alle Interessen“ seien sorgfältig geprüft worden, schreibt sie, das Kultusministerium habe sich diesen Schritt „auf keinen Fall leicht gemacht“. Aber: „Die Unterstützung der Implementierung hatte nicht das Ziel, die allgemeine BO-Arbeit in den Schulen dauerhaft mit Anrechnungsstunden zu versorgen.“

Doch damit droht die Berufsorientierung in der Sekundarstufe II wieder einzuschlafen – fürchtet die oppositionelle CDU. Sie fordert deshalb, die Streichung der Anrechnungsstunden rückgängig zu machen. Mehr noch: Sie verlangt, die Berufsorientierung an den Schulen massiv zu stärken. „Die Schule ist nicht nur Lernort, sondern Lebensort für Schülerinnen und Schüler. Hier gilt es, schon früh die individuellen Talente zu entdecken und zu fördern, um jungen Menschen zu einem qualifizierten Start in das Berufsleben zu verhelfen“, so heißt es in einem von der Parlamentarischen Geschäftsführerin Carina Hermann unterzeichneten Antrag.

Ausbildung nicht im Blick

Die CDU warnt davor, dass zu viele junge Menschen ins Studium streben – und das System der Dualen Ausbildung (und damit der Fachkräftebedarf der Wirtschaft) dabei auf der Strecke bleibt. „Das Abitur und anschließend ein Studium sind heute für viele junge Menschen der primär angestrebte und gesellschaftlich wertgeschätzte Bildungs- und Ausbildungsweg. Eine Folge dieses Trends ist der Anstieg der Zahl der Hochschulen seit dem Jahr 2005 von 370 auf 421 Standorte. Die Anzahl der angebotenen Studiengänge wuchs entsprechend. Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die nach der Grundschule auf ein Gymnasium wechselten auf über 40 %. Weitere 30 % der Schülerinnen und Schüler wechseln nach der Grundschulzeit zu einer Schule mit gymnasialem Zweig. Dieser auf den ersten Blick positive Trend hin zu höheren Bildungsabschlüssen hat zur Folge, dass junge Menschen eher ein Studium beginnen, als einen Ausbildungsberuf zu ergreifen“, so heißt es in dem Papier.

Und weiter: „Hier muss angesichts vielfältiger beruflicher Perspektiven eine umfassende Beratung junger Menschen greifen. Sie brauchen eine individuelle, zielgerichtete sowie an ihren Interessen und Fähigkeiten ausgerichtete Berufsorientierung. Ausgehend von einer Potenzialanalyse sollen sich Praktika und andere Maßnahmen an möglichen Entwicklungspfaden der jungen Menschen orientieren. Erst ein solches System – wie es auch in der betrieblichen Weiterbildung existiert – trägt zu einer sinnvollen Berufsorientierung bei.“ Dabei sollten Schulen eng mit externen Partnern kooperieren, betont die CDU.  

 

Berufsorientierung leicht gemacht: Die FUJOUR-App

„Für Lehrkräfte ist es schwierig, mit den aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten und die Schüler:innen bestmöglich zu informieren und zu beraten“, weiß Geert-Jan Gorter, IT-Direktor der Online-Plattform FUJOUR. Die bietet bereits einiges von dem, was von der CDU in Niedersachsen gefordert wird – und die deshalb hervorragend zur Unterstützung der Schulen eingesetzt werden kann. Die für Schülerinnen und Schüler kosten- und werbefreie App fundiert auf einer eigens entwickelten Methode, die konkrete, sehr fein ausdifferenzierte Empfehlungen für die Ausbildungs- und Berufswahl sowie ein interessenbasiertes Matching mit vorhandenen Praktikums- und Ausbildungsplätzen ermöglicht. Und zwar sowohl in der Region als auch grenzüberschreitend EU-weit. Darüber hinaus begleitet die App die Schüler:innen ab der 8. Klasse über den gesamten Bildungsweg hinweg. Weitere Informationen gibt es hier: https://fujour.com/schulen/

 

Gefordert wird von den Christdemokraten unter anderem konkret:

  • „das Modell der sogenannten Potenzialanalyse an den Schulen zu implementieren und diese zweimal während der gesamten Schullaufbahn für die Schülerinnen und Schüler zu wiederholen, um Praktika und Berufsorientierungsangebote daran anknüpfen zu können“,
  • „das Modell der sogenannten Potenzialanalyse an den Schulen zu implementieren und diese zweimal während der gesamten Schullaufbahn für die Schülerinnen und Schüler zu wiederholen, um Praktika und Berufsorientierungsangebote daran anknüpfen zu können“,
  • „durch Anwendungen von Künstlicher Intelligenz neue Formen des ‚Matchings‘ auszubauen und die sachgerechte Begleitung und Unterstützung durch Lehrkräfte oder weitere öffentliche Beratungsstellen sicherzustellen.“

 

Die CDU stellt fest: „Die duale Ausbildung genießt ein hohes Ansehen und sichert die Nachwuchsgewinnung für die Zukunft ganzer Branchen. Dennoch fehlen in vielen Branchen geeignete Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz. Obwohl die berufliche Orientierung an Gymnasien gemäß dem Bildungsauftrag neben der Studienorientierung auch die Berufsorientierung mit einem Schwerpunkt auf der dualen Ausbildung umfasst, ist die gelebte Praxis häufig eine einseitige Ausrichtung an der Studienorientierung.“ Dies gelte es zu ändern – auch mit Blick auf die Lehrkräfte. „Die Aufnahme der Berufsorientierung in den Lehrplan der Lehrkräfteausbildung insbesondere im Gymnasiallehramt ist dringend geboten, um somit auch im Unterricht eine gleichwertige Darstellung der akademischen und beruflichen Ausbildung zu gewährleisten sowie ein weiterreichendes Verständnis bei den Lehrkräften für die gesamtgesellschaftliche Position der beruflichen Ausbildung zu erzielen.“

 

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